Frauen stehen im Ruf grundsätzlich weniger zum Risiko zu neigen. Das zeigt sich auch bei der Geldanlage, wie eine jüngst veröffentlichte Untersuchung der ING-Diba wieder mal zeigt. Die Direktbank hat die Konten und Depots von mehreren Millionen Kundinnen und Kunden analysiert. Dabei kam heraus, dass nur 12 % der Kundinnen Aktien besitzen, während es bei den männlichen Kunden nahezu doppelt so viele sind. Auch setzen Frauen eher auf Diversifikation durch den Kauf von Investmentfonds, während Männer stärker auf Einzeltitel setzen. Die Konsequenz daraus: In einem positiven Börsenumfeld erzielten die Männer bessere Renditen, im schlechten Umfeld machen die Frauen geringere Verluste.
No risk, no fun?
Auch beim Crowdinvesting sind Frauen eher zurückhaltend, nur 16 % der Investoren sind weiblich, fand die europaweite Studie des Cambridge Centre for Alternative Finance heraus. Schlechter sieht es bei den kapitalsuchenden Unternehmen aus: Nur 8 % der Kampagnen wurden von Gründerinnen gestartet. Bei beiden Kennzahlen hebt sich aescuvest positiv ab, allerdings liegen wir mit zwei von elf Kampagnen (somit rd. 18 %) ganz gut im deutschen Gründerinnen-Durchschnitt. Je nach Berechnung werden etwa 13 bis 25 % der Unternehmen in Deutschland von Frauen gegründet. Dass es sich hier nicht um nationale Besonderheiten handelt, zeigt der Blick über den Teich. “TechCrunch” ermittelt für die USA ähnliche Zahlen, nämlich 17% der Start-ups haben mindestens ein weibliches Gründungsmitglied. Interessant dabei: In den USA übrigens widmen sich mit 20 % die meisten Unternehmen, die von Frauen gegründet werden, dem Gesundheits- oder Biotechsektor.
Investments in XX-Unternehmen sind selten…
Die Redakteurin und Analystin Dane Olsen von PitchBook hat sich die Mühe gemacht, sämtliche bekannten Investments in amerikanische Start-ups im Jahr 2016 zusammenzutragen und zu sortieren. Demnach flossen lediglich 2,2% des amerikanischen Wagniskapitals in Firmen, die ausschließlich von Frauen gegründet wurden. Nicht unwesentlich hat das wohl auch damit zu tun, dass es auf der Seite der Geldgeber nicht viel besser aussieht, da nur 11,3 % der Partner in diesen VC-Firmen Frauen waren. Was bedeutet, dass Männer vor allem Männer finanzieren – weil sie sie besser verstehen. Der Grund dafür könnten schlicht Vorurteile sein, wie die Berliner Zeitung schreibt, denn „Forscher der Universität Harvard haben in einer Studie in Schweden herausgefunden, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts weniger Risikokapital erhalten als Männer. So wurden von Kapitalgebern die gleichen Charaktereigenschaften bei Männern positiv und bei Frauen negativ bewertet: Einer arroganten oder aggressiven Frau wurde ein emotionales Defizit unterstellt, während diese Attribute bei Männern positiv ankamen.“
… aber erfolgreicher
Diese Bevorzugung männlicher Gründer könnte ein Fehler sein. Risikofreude ist nicht unbedingt eine bessere Gründertugend als Vorsicht. Das legt der Blick auf eine Untersuchung von FirstRound Capital nahe. Der Wagnisfinanzierer blickt auf 300 Investments innerhalb von zehn Jahren zurück und verfügt somit über eine solide Datenbasis. (Bloomberg berichtete Ähnliches im Jahr 2013 bezogen auf von Frauen gegründete Technologieunternehmen).
Die wichtigste Erkenntnis daraus: Die von Frauen gegründeten Unternehmen übertrumpften die von Männern gegründeten um 63% in puncto Return on Investment.
So, und vor diesem Hintergrund sollten Sie sich vielleicht das aktuelle aescuvest Investmentangebot KATA noch einmal genauer ansehen.