Was bestimmt den Wert einer App?
Die Zahl der Gesundheits- und Wellness-Apps scheint schier endlos. Wie kann sich ein einzelnes Angebot da hervorheben und wie lässt sich aus einer guten Idee ein gutes Geschäft machen?
Die Zahl der Gesundheits- und Wellness-Apps scheint schier endlos. Wie kann sich ein einzelnes Angebot da hervorheben und wie lässt sich aus einer guten Idee ein gutes Geschäft machen?
Über die Positionierung von Kata in einem volumenstarken, bislang jedoch kaum adressierten Marktsegment, die einzigartigen Funktionen der App und ihre Vermarktungsstrategie haben wir Sie in den letzten Wochen bereits ausführlich informiert. Kurz vor dem Ende der Crowdfunding-Kampagne auf aescuvest.de werfen wir den Fokus noch einmal auf unser Geschäftsmodell.
Die besondere Herausforderung für den Vertrieb eines Selbstzahler-Produkts im deutschen Gesundheitsmarkt ist sicherlich, dass das Gros der Patienten nicht gewohnt ist, für den Bezug von Leistungen selbst ins Portemonnaie zu greifen. Zu geringe Erlöse aus dem App-Verkauf sind daher häufig der Grund für das wirtschaftliche Scheitern von Angeboten. VisionHealth verfolgt daher eine Strategie, die auf mehreren Standbeinen ruht. Die B2C-Umsätze bilden die Basis. Allerdings wird der Einstiegspreis gewusst niedrig gesetzt, um Patienten nicht zu benachteiligen und die Zahl der Nutzer möglichst schnell in die Höhe zu bringen. Denn die Nutzer sind der Kern der App: Patienten zu helfen ist das wesentliche Ziel und gleichzeitig auch der wirtschaftliche Antrieb. Gesammelte Erkenntnisse ohne personenbezogene Daten sind ein wesentliches Asset der App – sie machen VisionHealth zum attraktiven Partner für Pharmafirmen, Online-Apotheken und Sanitätshäuser, die ihre Produkte und Leistungen für Patienten zur Verfügung stellen.
Einen noch höheren Wert dürften die Erkenntnisse über das Nutzerverhalten für die Therapie- und Arzneimittelforschung haben. Für die Medizin zur Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen wurden in 2015/16 rund 65 Mrd. US-Dollar ausgegeben, Tendenz steigend. Für Pharmafirmen ein äußerst interessanter Markt, und gleichzeitig liefert diese Zahl für die Kostenträger viele Anreize dafür zu sorgen, dass die Therapien effizienter werden.
Daten sind für Forscher und Kostenträger Gold wert
Pharmafirmen geben allein für die Entwicklung eines neuen Medikaments im Schnitt zwischen 500 Mio. und 800 Mio. US-Dollar aus. Die AOK, mit 24 Millionen Versicherten Deutschlands größte gesetzliche Krankenversicherung, sammelt Daten zu jährlich sechs Millionen Behandlungsfällen in 2.000 Krankenhäusern sowie die jeweils dazugehörigen 55 Millionen Diagnosen, 18 Millionen Prozeduren und 55 Millionen Entgeltinformationen. Für die Forschung und Entwicklungsarbeit mit diesen Daten unterhält sie ein eigenes wissenschaftliches Institut, das WIdO.
Digital Health-Anwendungen sind da so etwas wie Schaufellieferanten für Goldgräber. Dabei sind nicht die Erkenntnisse über einen einzelnen, sondern Informationen über möglichst viele Patienten entscheidend. Datenschutz ist hier natürlich essentiell, gleichzeitig mindert es nicht den Erkenntnisgewinn. Und die Patienten können durch die Nutzung der App aktiv und doppelt dazu beitragen, ihre eigene Situation zu verbessern.
Da überrascht es nicht, dass der Pharma-Riese Roche für den Kauf der Diabetes-App MySugr einen zwei- bis dreistelligen Millionen-Euro-Betrag auf den Tisch gelegt haben soll. Das Crowdfunding für die Kata-App bietet jedermann die Möglichkeit dazu beizutragen, dieses neue Hilfsmittel für Betroffene an den Markt zu bringen und gleichzeitig am potenziellen Erfolg teilzuhaben.
Quellen: