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Quelle: Satura_ – envato.com

Wenn der Dax als Kursbarometer der 30 wichtigsten deutschen Aktien am Jahresende fast 20 % unter dem Vorjahreswert liegt, dann lässt sich das kaum als ein gutes Börsenjahr bezeichnen. An anderen Börsenplätzen der Welt sah es auch nicht besser aus. Der Goldpreis gab 2018 zunächst kräftig nach, erholte sich immerhin zum Jahresende deutlich. An der Zinsfront tat sich nicht viel. Die Immobilienpreise stiegen weiter und verursachen vielen professionellen Investoren inzwischen erhebliche Kopfschmerzen.

Schlechte Zeiten für Spekulanten.

2018 war sicher kein gutes Jahr für Spekulanten und Performance-Jäger, die auf kurzfristige Gewinne setzen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Bilanz für den privaten Anleger ebenso schlecht ausfallen muss. Und auch wenn die Vorzeichen für das kommende Börsenjahr nicht viel besser aussehen – die Sorgen um Konjunktur, Brexit, Staatsschulden, etc. nehmen eher zu als ab – für Anleger muss das kein Nachteil sein.

Ich persönlich habe 2018 ein Grundstück gekauft, um darauf ein Haus für meine Familie zu bauen. Der Kaufpreis war vielleicht 30 % höher, als er es noch vor fünf Jahren für vergleichbare Flächen der Fall gewesen wäre. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der Grundstückswert innerhalb der kommenden fünf Jahre deutlich sinkt, halte ich für nicht gerade gering. Habe ich eine schlechte Entscheidung getroffen? Ich denke nicht. Denn ich will das Haus die kommenden 20 Jahre nutzen. Sollte ich das Haus danach verkaufen, dürfte der Grundstückswert mit hoher Wahrscheinlichkeit über dem aktuellen Kaufpreis liegen. Das gute dabei ist, wie hoch der tagesaktuelle Wert meines Grundstücks ist, muss ich mir nicht jeden Abend in der tagesschau anhören und lässt sich auch nicht in der Zeitung nachlesen. Offen gesagt ist er mir die kommenden Jahre auch egal, die Finanzierung steht bis Haus und Grundstück abbezahlt sind.

Gute Zeiten für Anleger!

Sie fragen sich nun vielleicht, warum ich Ihnen das erzähle. Ganz einfach: Um Ihnen zu verdeutlichen, dass Sie den Erfolg einer Anlage nicht an der Rendite eines Jahres messen sollten. Entscheidend sind Ihre Ziele! Wenn Sie langfristig Vermögen aufbauen wollen, dann sollten Sie es nicht auf einem Sparbuch versauern lassen. Wenn Sie einen bestimmten Geldbetrag sicher anlegen möchten, weil Sie wissen, dass Sie ihn in zwölf Monaten brauchen, dann ist das Sparbuch oder Festgeldkonto selbst bei null Zinsen eine gute Entscheidung. Denn dann ist das Geld zum gewünschten Zeitraum mit hoher Sicherheit in benötigter Höhe verfügbar.

In der herrschenden Phase niedriger Zinsen sehe ich durchaus einen positiven Aspekt, denn sie nötigt uns dazu, mehr über Geldanlegen nachzudenken. Wer Vermögen aufbauen möchte, der sollte Geld nicht einfach nur unterm Kopfkissen oder auf Konten horten, sondern es für sich arbeiten lassen – investieren. Zum Zweck der privaten Anlage sind Immobilien und Unternehmen historisch betrachtet eine gute Wahl.

Wenn Sie wie ich ein Einfamilienhaus bauen, dann ist das offen gesagt nicht die allerbeste Anlageentscheidung. Denn Sie legen (zumindest in meinem Fall) ziemlich viele Eier in einen Korb. Aber immerhin werde ich nun über Jahre gezwungen, jeden Monate einen hohen Betrag in den Vermögensaufbau (= Darlehenstilgung) zu stecken. Sollte jedoch in zehn Jahren eine Schnellstraße neben unserem Haus verlaufen, dann könnte mir das einen schmerzhaften Strich durch meine Rechnung machen.

Zwei goldene Regeln für den Vermögensaufbau

Damit erfülle ich zumindest eine von zwei goldenen Regeln, die jeder beachten sollte, der sich ein Vermögen aufbauen und damit langfristig Vorsorge treffen möchte:

  1. Kontinuierlich sparen und anlegen.
  2. Das Kapital auf verschiedene Vermögenswerte verteilen.

Wer direkt in Immobilien investieren und gleichzeitig diversifizieren möchte, der braucht dafür entweder erhebliches Einkommen oder muss sich einem Fondsmanager blind anvertrauen: Dieser sammelt von vielen Anlegern Kapital ein und kauft dafür Objekte.

Die Möglichkeiten des Erwerbs von Unternehmensbeteiligungen ist da vielfältiger und einfacher. Sie können mit regelmäßigen und schon recht kleinen Beträgen Anteile an aktiv verwalteten Fonds oder passiven (fest zusammengesetzten) Produkten wie Indizes, ETFs oder Zertifikaten erwerben. Oder Sie bauen sich ein eigenes Portfolio von direkten Unternehmensbeteiligungen auf – über die Börse oder außerbörslich als Business Angel oder natürlich Crowdinvestor. In allen drei Fällen sollten Sie sehr genau auf eine Verteilung des Risikos achten. So ist es wenig ratsam, nur auf eine einzelne Regionen, Themen oder Technologien zu setzen. Gleichzeitig macht eine Aufteilung in verschiedene Reifegrade der Unternehmen Sinn – vom Start-up über Wachstumsunternehmen bis hin zum Blue Chip. Dabei sollten Sie mit sinkendem zeitlichen Anlagehorizont auch den Anteil der Beteiligungen mit höherem Risiko reduzieren.

Wenn die Kurse an den Börsen auch 2019 in Richtung Süden zeigen sollten, dann heißt das nichts anderes, als dass Sie zu einer niedrigeren Bewertung mehr Anteile kaufen können. Eine alte Kaufmannsweisheit lautet ja, dass der Gewinn im Einkauf liege. Das ist wohl nur die halbe Wahrheit, aber sicher ein nicht unwesentlicher Beitrag zur Rendite in fünf, zehn oder zwanzig Jahren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das kommende Anlagejahr vor allem Ausdauer und Gelassenheit.

Ihr Frank Schwarz

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