Wir haben Frau Dr. med. Daniela Cameron, Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Praxis in Regensburg, für die Durchführung der Bewertung gewonnen. Sie wird dieses Gutachten in Kürze erstellen, und das sogar ohne Honorar dafür zu berechnen, weil sie selbst einen großen Bedarf für den Adiuvad sieht. Wir haben sie dazu interviewt.
Frau Dr. Cameron, was ist Ihre Motivation, die Klinische Bewertung für den Adiuvad durchzuführen?
Dr. Cameron: Meine Erwartungen an den Adiuvad sind groß. Ich sehe aus meiner täglichen Arbeit in der Praxis genau den Bedarf, den der Adiuvad decken soll.
Was hießt das ganz konkret?
Dr. Cameron: Ganz egal ob nach einem Schlaganfall oder nach einer Traumasituation – die Wiederherstellung des Patienten hängt im Wesentlichen von der Frequenz des Trainings ab. Die Möglichkeiten dieses Trainings nach erfolgter Reha sind aber sehr beschränkt.
Wie sehen diese aktuell für den Patienten aus?
Dr. Cameron: Die gesetzliche Vorgabe ist, das maximal zwei mal 20 Minuten Krankengymnastik je Woche verschrieben werden. Das ist zu wenig. Wenn die Übungen auch zu Hause intensiv fortgesetzt werden können, bedeutet das einen enormen Fortschritt für die Betroffenen. Viele Angehörigen trauen sich jedoch aus Angst vor Stürzen nicht, die Übungen ohne Begleitung eines Physiotherapeuten durchzuführen. Ein Gerät wie der Adiuvad würde ihnen jedoch die fehlende Sicherheit geben.
Warum sind diese Übungen aus medizinischer Sicht so wichtig?
Dr. Cameron: Es geht um den Aufbau der Kraft in den Beinen. Aktuell habe ich einen Fall in meiner Praxis, der ist beispielhaft. Der Multitraumapatient hatte einen schweren Verkehrsunfall und lag monatelang auf der Intensivstation. Viele Knochen im Körper waren gebrochen, neurologische Folgen gab es jedoch keine. Das heißt, der Patient kann wieder stehen, ihm fehlt jedoch die Kraft zum Laufen. Jetzt wurde er in ein Altenheim eingewiesen, obwohl er dort völlig fehl am Platz ist. Er braucht intensives Training, aber es gibt nicht genug Möglichkeiten, diese im notwendigen Maß anzubieten.
Worauf müssen Sie bei der Bewertung des Adiuvad besonders achten?
Dr. Cameron: Es geht vor allem um die Handhabung, die leichte Einsetzbarkeit und die Stabilität und natürlich um die Fortschritte beim Patienten. Hierfür gibt es Scoring-Systeme wie den Barthel-Index, der das Maß der Pflegebedürftigkeit bzw. der Selbständigkeit eines Menschen an Hand festgelegter Kriterien bewertet. Elementar ist aus meiner Sicht die Betrachtung des Risikos, inwiefern der Adiuvad gewährleistet, dass ein Patient während der Übungen nicht Stürzen kann. Für die künftigen Anwender wird das der entscheidende Faktor sein.
Wir danken Ihnen für dieses Gespräch, Frau Dr. Cameron.