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Nur Arztbesuche und Putzen sei für Deutsche schlimmer, als sich mit Finanzfragen zu beschäftigen, schrieb vor kurzem die FAZ. Themen wie Altersvorsorge und Sparen würden von den meisten Menschen als lästig und dröge empfunden und so folgen der allgemeinen Erkenntnis „Ich müsste was tun“ oft wenig Taten.

Die Fidelity wollte der Sache genauer auf den Grund gehen und hat sich weltweit angesehen, wie die Menschen in unterschiedlichen Ländern das Thema Altersvorsorge angehen. Die Deutschen, sofern sie denn überhaupt etwas zu Seite legen, tun dies maximal durchschnittlich, so die Erkenntnis der Analyse. Die Folge: Arbeitnehmer müssten in Deutschland bis zum 67. Lebensjahr das Zehnfache ihres jährlichen Bruttoeinkommens ansparen, um ihren Lebensstandard nach Beendigung ihrer Erwerbstätigkeit halten zu können. Dies entspräche  86 % des letzten Nettoeinkommens vor dem Ruhestand. Die Ausgangsfrage lautete, wie wieviel der durchschnittliche Arbeitnehmer zurücklegen müsste, um 45 Prozent des letzten Bruttoeinkommens vor Beginn des Ruhestands durch Rücklagen und Erträge aus der privaten Vorsorge schließen zu können, während der Rest aus der staatlichen Rente stammt.

Der Traum vom goldenen Ruhestand

Die meisten Deutschen träumen von einem Lebensabend mit üppigem Konsum. Um dieses Ziel mit dem aktuellen Anlageverhalten zu erreichen, müssten Arbeitnehmer während des gesamten Erwerbslebens jährlich 21 % ihres Bruttoeinkommens zurücklegen. Bei Selbständigen sollte der Betrag noch deutlich höher ausfallen. Wer kann das von sich behaupten? Im globalen Vergleich müssen die Deutschen deutlich stärker sparen. Japaner und Kanadier müssen nach Fidelity-Berechnungen lediglich 16 % des Bruttoeinkommens auf die hohe Kante legen, Amerikaner 15 % und Briten 13 %.

Die Ursache: Die Deutschen erzielen mit ihren Anlagen zu geringe Renditen, Inflations-bereinigt sind es 2 %, weil zuviel Geld zu schlecht verzinst auf dem Sparkonto geparkt wird. Zum Vergleich: Amerikaner erwirtschaften immerhin 3,5 %. Sie stecken traditionell mehr Geld in Aktien und andere Formen der Unternehmensbeteiligung. So liegt die Quote direkter Aktieninvestments in Deutschland lt. Deutschem Aktieninstitut beständig unter 10 %, während es in den USA und Großbritannien um die 25 % und selbst in Ländern wie Schweden oder der Schweiz um die 20 % sind.

Wir sind Weltmeister im Anlegen bei Sparbriefen, Bausparverträgen, Lebensversicherungen und Tagesgeld. Risiko ist scheinbar nicht unser Ding. Unternehmensbeteiligungen bringen langfristig jedoch die besten Renditen – je nach Betrachtungshorizont zwischen 6 und 14 % – wie das Renditedreieck für breit gestreute Aktienanlagen des DAI eindrucksvoll belegt. Mit über 20 % sind die Erträge bei vorbörslichen Investments in Private Equity und Venture Capital noch höher. Hohe „Renditen“ sind die positive Kehrseite des Risikos, dass die eine oder andere Beteiligung am Ende doch nicht wie geplant aufgeht oder das Investment sogar völlig abgeschrieben werden muss. Anleger sollten dabei nie alles auf ein Pferd setzen. Aber für die Gesamt-Performance eines Vermögensportfolios sollten Anteile in Rendite-bringenden Vermögensklassen ein fester Bestandteil sein.

 

Bild: monkeybusiness – envato.com

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