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„Die effektive Prävention von Dekubitus1 ist eine Kernaufgabe in der Pflege. Dekubitus gehen für die Betroffenen mit schwerwiegenden Einschränkungen der Gesundheit und der Lebensqualität einher, weshalb ihrer Entstehung entschieden vorgebeugt werden muss“ (Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege, 2017)

1. Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus oder Dekubitalgeschwür bezeichnet eine chronische Wunde die durch länger einwirkenden Druck auf die entsprechende Hautstelle entsteht. Gerade Pflegebedürftigen die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und viel liegen sind gefährdet. Im Volksmund spricht man auch vom „Wundliegen“.

Die am häufigsten Betroffenen Körperstellen sind Hinterkopf, das Gesäß oder die Hacken, dabei können die Wunden sowohl in Größe als auch Tiefe variieren.

Bild: © MOIO GmbH/GettyImages, 2018

Im medizinischen Alltag unterscheidet man deswegen unterschiedliche Stadien, von Stadium I bei dem lediglich die oberflächlichen Hautschichten betroffen sind, über Grad III und IV bei denen die tiefer liegenden Bindegewebsschichten bis hin zum Knochen betroffen sein können.

Pro Jahr werden allein in Deutschland etwa 460.000 Dekubitalgeschwüre diagnostiziert (Ärzte Zeitung, 2017).

2. Wie entsteht ein Dekubitus?

Die Hauptursache für einen Dekubitus ist Druck. Wird eine Körperstelle über einen längeren Zeitraum Druck ausgesetzt, z.B. durch Liegen – wird die betroffene Hautstelle nicht mehr richtig durchblutet und kann somit auch nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. In der Folge beginnt das Gewebe abzusterben.

3. Risikofaktoren

  • Alter
  • schlechter Allgemein- und Ernährungszustand
  • Über- aber auch Untergewicht
  • Krankheiten wie Diabetes mellitus
  • Durchblutungsstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Vorschädigung der Haut

 

4. Symptome

  • Ungewöhnliche Verfärbung der Haut
  • Schwellung
  • Eitriger Ausfluss
  • Eine Hautstelle fühlt sich wärmer oder kühler als der Rest an
  • Empfindlichkeit der Stelle (Mayo Clinic, 2018)

 

5. Folgen

Leider gestaltet sich der Verlauf der Heilung in der Regel sehr langwierig, nicht selten dauert es Monate bis ein Dekubitalgeschwür wieder abgeheilt ist (Omeda, 2014). Ein Dekubitus bedeutet daher enormes physisches und psychisches Leid für Betroffene und deren Angehörigen. Die Druckgeschwüre beeinträchtigen die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Sie führen zu Mobilitätsverlust, Behinderungen und im schlimmsten Fall zum Tod.
Ausgehend von der hohen Zahl der Dekubiti pro Jahr, verursachen die Dekubitalgeschwüre außerdem enorme Kosten für unser Gesundheitswesen. Die Kosten der Behandlung eines Dekubitalgeschwüres des Grad III oder IV liegen demnach zwischen 4.550 € und 19.500 € (Stand 2015) (Positionspapier Antidekubitusversorgung, 2016). Schätzungsweise entstehen dadurch pro Jahr Kosten von 2 Milliarden Euro – Kosten die genau wie die Dekubiti vermeidbar wären.

6. Prävention – wie kann man Wundliegen verhindern?

Da Dekubitalgeschwüre vor allem durch lange Inaktivität entstehen, sollte man bei immobilen oder bettlägerigen Menschen darauf achten, dass sie sich ausreichend bewegen bzw. umgelagert werden (Schröder, 2017). Neben der Bewegungsförderung und einer bedarfsgerechten Lagerung gehört der Einsatz von Hilfsmitteln gegen Dekubitus zu den wichtigsten Maßnahmen, um einem Dekubitus vorzubeugen oder seine Heilung zu unterstützen (Positionspapier Antidekubitusversorgung, 2016).

7. Wie kann moio.care helfen?

Das moio wird von Pflegebedürftigen am Rücken, auf Höhe der Lendenwirbel getragen. Dort beobachtet es die Zeit seit der letzten Lageänderung. Wenn eine Zeitspanne von 3-4 Stunden (individuell einstellbar) ohne ausreichende Eigenbewegung verstrichen ist, informiert das moio.care System Pflegende, damit diese eine Lagerung vornehmen. So ist gewährleistet, dass Dekubitalgeschwüre vermieden werden.

Quellen:
(1) Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg.): Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege – 2. Aktualisierung 2017” Schriftenreihe des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege. Osnabrück, S.11.
(2) Ärzte Zeitung (17.01.2017). Unnötiges Leid und hohe Folgekosten. Hilfsmittelverbände üben harsche Kritik an Defiziten in der Dekubitusversorgung. Abgerufen von: https://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/pflege/article/927531/dekubitus-versorgung-unnoetiges-leid-hohe-folgekosten.html?sh=5&h=18402684 (letzter Aufruf am 28.03.2018)
(3) Mayo Clinic (09.03.201). Bedsores (pressure ulcers). Abgerufen von: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/bed-sores/symptoms-causes/syc-20355893 (28.03.2018)
(4) Omeda (13. November 2014). Dekubitus (Wundliegen): Therapie. Abgerufen von: https://www.onmeda.de/krankheiten/dekubitus-therapie-3593-7.html (28.03.2018)
(5) Schröder, G. (2017). Heilberufe 69: 16. https://doi.org/10.1007/s00058-017-2952-y
(6) Positionspapier Anitdekubitusversorgung (2016). In Anlehnung an “Patient Gesundheitswesen” Oberender et al., Berlin 2015. Angerufen von: http://www.ot-nord.de/v1/uploads/Aktuelles/170113_positionspapier-antidekubitusversorgung-dezember-2016.pdf (13.03.2018)
(7) Hayer, A. (2015). Versorgungsepidemiologie des Ulcus cruris in Deutschland. Erkrankungshäufigkeit, Versorgungsqualität und Prädikatoren in der Wundheilung. Wiesbaden, S.16.Bildquellen:
© MOIO GmbH
© Pressmaster – envato.com

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